Nachwuchsforschertreffen der DMKG in Königstein im Taunus
Das jährliche Nachwuchsforschertreffen der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft fand vom 2.6. bis 5.6.2016 in Königstein im Taunus statt.
Organisiert wurde das Treffen von den Mitarbeitern der Migräne- und Kopfschmerzklinik Königstein. Mit dem Nachwuchstreffen wird jungen, an der Kopfschmerzforschung interessierten Forschern die Möglichkeit gegeben, ihre Projekte vorzustellen und gemeinsam zu diskutieren, sowie sich untereinander stärker zu vernetzen.
Diesmal nahmen 25 Nachwuchsforscher aus Deutschland und einer aus Österreich teil. Die Teilnehmer waren vorwiegend Ärzte, Medizinstudenten und Psychologen, sowie eine Tierärztin, Wissenschaftler aus der theoretischen Medizin und ein Physiotherapeut.
Das wissenschaftliche Programm bestand aus Übersichtsvorträgen sowie der Vorstellung von einzelnen Projekten aus den verschiedenen Forschungsgruppen.
- Thomas Dresler (Tübingen) referierte über die neue DMKG-Leitlinie für Entspannungsverfahren und verhaltenstherapeutische Interventionen zur Behandlung der Migräne
- Inga Paschen über den Kopfschmerz bei Hirntumoren.
- Torsten Kraya (Halle) informierte über Kopfschmerzen bei seltenen mitochondrialen Erkrankungen.
- Sarah Dietrich (Halle) berichtete von aktuellen Ergebnissen aus der DMKG-Multicenter-Studie zu Kopfschmerzen bei Schlaganfall.
- Nadine Becker-Hingst (Rostock) stellte das Projekt Medikamentenadhärenz bei Kopfschmerzerkrankungen vor, in welchem mittels Onlinefragebogen erhoben wird, wie stark die Adhärenz bei Migräne- und Clusterkopfschmerz ist, aber auch welche Faktoren hier einen Einfluss haben.
- Weitere Projektvorträge umfassten den Höhenkopfschmerz durch normobare Hypoxie (Florian Frank; Innsbruck),
- neuronale Korrelate nach Schmerzmittelgabe (Julia Hebestreit, Hamburg)
- Wirksamkeit der Physiotherapie bei Migräne (Benjamin Schäfer, Königstein),
- achtsamkeitsbasierte kognitive Therapie bei Migräne (Kathrin Simshäuser, Freiburg) sowie die
- grundlagenphysiologische Untersuchung von Effekten des Anti-CGRP-Spiegelmers L41 (Jakob Schmidt, Erlangen).
- Abgerundet wurde das Treffen durch die differentialdiagnostisch relevante Fallvorstellung eines Kopfschmerzes bei Herpes Zoster Infektion (Florian Rimmele, Rostock).
Die Teilnehmer haben aus der Mischung von grundlagenorientieren Forschungsprojekten und klinisch orientierter Anwendung profitiert, zudem fand ein reger Austausch zwischen den unterschiedlichen Disziplinen statt. An der Fortentwicklung der Projekte arbeiteten in der Diskussion alle Teilnehmer mit.
Das diesjährige Kulturprogramm umfasste die Besteigung des Frankfurter Doms, den Besuch eines Museums sowie die Wanderung ins benachbarte Kronberg mit Besichtigung der Burg.
Das Treffen wird 2017 in Erlangen stattfinden.